Eine depressive Stimmung kennzeichnet sich durch Niedergeschlagenheit und Apathie. Depressive Zustände können sich auf unterschiedliche Weise äußern und gehen nicht immer auf eine krankheitswertige Depression zurück. Umgekehrt ist die depressive Stimmungslage ein wesentliches Merkmal von Depressionen.
Was ist eine depressive Stimmung?
In der Psychologie ist mit einer „Stimmung“ ein emotionaler Zustand gemeint, der relativ lange andauert. Er muss keine Reaktion auf ein konkretes Ereignis darstellen und kann mehrere Tage anhalten. Wenn die Stimmung einen negativen Einschlag aufweist, spricht man auch von einer „Verstimmung“.
Typische depressive Merkmale sind:
- Freudlosigkeit: Du empfindest keine Freude mehr.
- Interessenverlust: Hobbys, Interessen und nahestehende Menschen sind dir nicht mehr wichtig.
- Antriebsminderung: Es fällt dir schwer, dich zu etwas aufzuraffen oder deine Motivation aufrechtzuerhalten.
Neben diesen Kernmerkmalen können weitere Symptome auftreten. Viele depressive Menschen leiden zum Beispiel unter Schlafstörungen oder Appetitverlust. Auch Minderwertigkeitsgefühle und Schuldgefühle, die keine erkennbare Ursache haben, treten häufig auf. Gedanken an den Tod und vor allem konkrete Suizidpläne sind ein Merkmal, das du sehr ernst nehmen solltest.
Die psychischen Beschwerden können sich auch physisch äußern. Das macht die maskierte Depression tückisch. Denn bei der maskierten bzw. larvierten Depression täuschen körperliche Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, Appetitverlust oder Verdauungsprobleme über die zugrundeliegende Depression leicht hinweg.
Welche Arten von Depressionen gibt es?
Eine klar definierte Form der Depression ist die Major Depression. Sie ist durch eine depressive Episode gekennzeichnet, die mindestens zwei Wochen andauert. Bei manchen Depressionsformen kommt es darauf an, wann die Beschweren zum ersten Mal auftreten:
- ab dem 60. Lebensjahr: Altersdepression
Darüber hinaus gibt es weitere Formen der Depression. Die Dysthymie ist eine leichte Depression, die aber sehr lang anhält: Bis ein Arzt oder Psychologe diese Diagnose stellen kann, müssen die Symptome zwei Jahre vorliegen.
Die Wochenbettdepression tritt nach einer Geburt auf. Schon vorher kann eine Schwangerschaftsdepression einsetzen. Beide werden umgangssprachlich oft als „Baby Blues“ bezeichnet.
Manche Depressionen kehren immer wieder: die rezidivierenden depressiven Störungen. Wenn dich die depressiven Episoden zu bestimmten Jahreszeiten einholen, könnte es sich um eine saisonale Depression handeln. Vielleicht bist du ihr schon einmal unter dem Namen Seasonal Affective Disorder (SAD/ Winterdepression) begegnet.
Depressive Schwankungen
Wenn du eine depressive Stimmung aus eigener Erfahrung kennst, fühlt sich dieser Zustand möglicherweise nicht immer gleich an. In vielen Fällen tritt in den späten Abendstunden eine Verbesserung ein. Darauf folgt oft das Morgentief. Zudem kann sich der Tagesrhythmus nach hinten verschieben. Dieses Phänomen ist als zirkadiane Störung bekannt.
Manche Betroffene leiden nahezu durchgehend unter der depressiven Stimmung. Andere erleben immer wieder helle Momente. Zudem ist eine depressive Verstimmung für Außenstehende nicht immer zu erkennen. Manche Personen reagieren auf die psychische Belastung beispielsweise mit Aggressionen oder sie versuchen, mit besonders munterem Auftreten ihre Depressivität zu überspielen.
Du denkst, dass du unter einer depressiven Stimmung leidest und würdest gern mit jemandem darüber sprechen? Dann kannst du jetzt einen Termin buchen und dich beraten lassen.