Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen unserer Zeit und können sich nicht nur ganz unterschiedlich äußern, sondern auch unterschiedliche Ursprünge und Verläufe haben. Sie können sich schleichend entwickeln oder durch ein singuläres traumatisches Ereignis ausgelöst werden. Ferner können sie komorbid als Begleiterscheinungen anderer psychischer Störungsbilder auftreten.
Wie Ängste auftreten – Arten von Angststörungen
Chronische Angstzustände können sowohl als eher diffuse Angstgefühle in Erscheinung treten oder sich in bestimmten Situationen ganz punktuell und akut durch Panikattacken äußern. Natürlich ist das Gefühl der Angst als solches erst einmal nicht krankhaft und teilweise auch evolutionär bedingt wie etwa die Urangst vor dem Dunkeln, die fast alle Menschen teilen. Krankhaft sind Ängste erst, wenn sie irrational und nicht der Situation angemessen sind. Das abzustecken ist nicht immer einfach. Zukunftsängste oder Verlustängste etwa können als rationale Ängste beginnen und sich schleichend zu irrationalen, krankhaften Ängsten entwickeln. Hier treten die Angstzustände dann auch meist als ein grundlegendes Gefühl auf. Phobien sind im Gegensatz dazu an bestimmte Schlüsselreize gebunden, die das Gehirn der betroffenen Person fälschlich mit dem Angstgefühl verknüpft hat. Der Reiz löst dann mitunter eine Panikattacke aus. Typische Beispiele für Phobien sind etwa die soziale Phobie vor anderen Menschen, Agoraphobie (Platzangst), Klaustrophobie (Raumangst) oder Tierphobien wie Arachnophobie (Angst vor Spinnen) und Kynophobie (Angst vor Hunden). Ein Sonderfall der Angststörungen bildet die GAS (Generalisierte Angststörung), die meist als eine spezifische Phobie beginnt, dann aber Stück für Stück immer mehr Lebensbereiche vereinnahmt.
Das Problem benennen – die Diagnose
Man sollte annehmen, dass Angststörungen relativ einfach zu diagnostizieren sind. Doch gerade mit Hinblick auf eine mögliche Therapie ist Vorsicht geboten, denn häufig treten Angststörungen nicht alleine auf, sondern sind Folge- oder Begleiterscheinungen anderer Störungsbilder oder Krankheiten oder aber lösen solche selbst aus. Häufige Begleiterscheinungen von Ängsten sind zum Beispiel Depressionen und Zwangsstörungen. Ängste selbst können sich auch durch symptomatische, also nicht-psychische Krankheiten manifestieren. Das betrifft gerade lebensbedrohliche und chronische Erkrankungen. Besonders wichtig bei der Differenzialdiagnose ist aber abzustecken, ob der bzw. die Betroffene zum Kreis der Neurodiversen zählt, denn dann verarbeitet er/sie Reize anders als Neurotypische. Hinzukommt, dass Overloads, die ein typisches Symptom für Autismus-Spektrum-Störungen sind, und Panikattacken oft nur schwer auseinanderzuhalten sind. Es ist deshalb so wichtig, eine ASS-Diagnose auszuschließen, weil die üblichen, über Konfrontation und Konditionierung laufenden Therapien bei Menschen im Autismus-Spektrum negative Spätfolgen haben können.
Sich überwinden – die Therapie
Wenn du selbst unter Angstzuständen leidest, willst du sicher wissen, was du tun kannst, um deine Ängste in den Griff zu bekommen, denn du willst deine Lebensqualität verbessern. Eine Therapie gegen Angststörungen ist leider nie leicht und kostet viel Mut und Kraft. Sowohl Medikamente wie SSRI-Präparate oder Beruhigungsmittel als auch der Therapeut können dir zwar helfen und dich unterstützen, aber den Weg gehen musst du allein. Im Regelfall bedeutet das: Konfrontationstherapie. Das heißt, dass du deine Ängste durchstehen und dich so desensibilisieren musst. Die psychologische Beratung kann dir aber Hilfestellung leisten, indem sie dir Strategien aufzeigt, mit denen du die Angst besser in den Griff bekommst bzw. durchstehst. Deshalb kontaktiere mich bitte für einen Termin, damit ich dir helfen kann, das Problem anzugehen.